Glaubenssätze

Hi, mein Name ist Saskia.

Mit meinen 47 Jahren habe ich ein bewegtes Leben hinter mir. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 8 Jahre alt war. Ich bin das älteste Kind von insgesamt 9 Geschwistern von denen ich 4 nicht kenne. Zusätzlich habe ich noch 3 „Geschenk Geschwister“. Ich bin Witwe, bin schon mehr als 20 Mal umgezogen und habe mich befreit aus einer extrem psychischen und physischen Gewaltbeziehung.  Ausserdem habe ich zwei inspirierende und wundervolle Töchter und einen knuddeligen Hund.  Hier möchte ich euch ein kleines Fenster meines Lebens vor, während und meine Begeisterung mit GFK eröffnen.

 

„Glaubenssätze“

 

Als junges Mädchen, stand ich nicht gerne im Mittelpunkt, ich war sehr schüchtern und unsicher.

Ich passte mich an und tat alles, um im Gruppen nicht aufzufallen. Dementsprechend trug ich weite Kleidung damit mein Körper „unsichtbar“ wurde, versteckte mich sowohl körperlich hinter anderen, als auch verbal, indem ich nie meine eigene Meinung zu einem Thema gab, wenn diese abweichend der Allgemeinheit war.  Weiter half ich ohne Widerwort dort mit, wo es von mir verlangt wurde und fügte mich.

 

Vor der Klasse stehen und einen Vortrag halten, oder spontan etwas erzählen,  war der blanke Horror. Meine Gedanken spielten im Vorfeld schon verrückt: „Was, wenn ich etwas erzähle, dass den anderen nicht gefällt. Was, wenn sie über mich lachen würden oder wenn die anderen zwar nicht lachen, sondern ich beobachte, dass sie die Augen verdrehen und tuscheln miteinander?!“

Dann: „ Gehöre ich nicht mehr dazu, werde ich nie Freunden bekommen, immer alleine sein…!“

Nur diese Gedanken daran, bescherte mir einen Ausnahmezustand meines vegetativen Nervensystems und sorgten für einen höheren Herzschlag, rotes Gesicht, Appetitlosigkeit, schweissige Hände oder Ganzkörperschwitzen. Dazu kamen dann noch Gedanken in der Form von:

„Ich könnte stottern oder sogar ein „Black-out“ haben und gar nichts mehr wissen…“

„Bitte Boden öffne dich und lasse mich verschwinden!“

Gedanke über Gedanken und nochmals Gedanken!

 

Diese Gedanken hatten sich im Laufe der Jahre in mir gefestigt und da ich so fest daran glaubte, dass dies auch so passieren würde, wurde es jedes Mal bestätigt und entfaltete sich somit als meine Wahrheit. Mein Unterbewusstsein arbeitete sensationell und bekam wiederholt die Bestätigung:  „Siehst du, du leistest gute Arbeit. Es stimmt alles, mache nur weiter so!“

Meine Glaubenssätze wurden geformt, wiederholt bestätigt und somit gefestigt.

 

Damals trug ich viele Glaubenssätze in mir: Ich dachte nicht gut genug zu sein und deswegen mich anpassen zu müssen. Ich glaubte, wenn ich mich anstrenge, andere Menschen helfe und bspw. denen anschliesse, deswegen dazu gehöre, gesehen, akzeptiert und somit geliebt werde und schlussendlich glücklicher sein werde. Weit gefehlt, u.a. machte es mich ohnmächtig als ich erfuhr  im Stammbaum meines Vaters nicht eingetragen zu sein, einfach so, als ob es mich nicht gab.  Ich dachte anders zu sein ist schlecht.  Ich hatte Stutzsohlen,  weil dieser nicht in die für mich tolle, modische Spitzschuhe hinein passten, musste ich spezielle Schuhe tragen. Das diese „speziellen“ Schuhe vor 35 Jahren aus modischer Sicht her, für eine Teenager unmöglich waren, lässt sich erahnen und bildeten zusammen mit meiner Spange einen Teil meiner Mobbingerlebnisse.

Ausserdem war ich im Vergleich mit meinen Mitschülern schnell gewachsen und im Alter von 12 die zweit grösste meiner Klasse. Wenn man körperlich die „Giraffe“ unter seinen Mitschülern ist, ist dies denkbar ungünstig um unauffällig zu sein und so wurde es meine Strategie, meinen Kopf zu senken und meine Schultern zusammen zu ziehen. Dies hatte wiederum  Auswirkungen in der Form von Rücken-, und Kopfschmerzen.

 

Ich lernte während meines Kindes/Teenager Zeit mich in vielen Gebieten sehr gut anzupassen und unauffällig zu sein mittels meiner Strategie, dass zu machen und zu sagen was anderen meinen um auf diesem Wege meinen Bedürfnissen erfüllt zu bekommen. Dies klappte wunderbar, jedoch spürte ich damals schon, dass es ein anderes ICH in mir gab, mit anderen Gedanken und Ideen, mit anderen Bedürfnissen und Wünschen. Nur fehlte mir zu diesem Zeitpunkt die Bewusstwerdung, Ausreifung und Durchsetzung dessen und beunruhigte mich stattdessen mein Gedanke, ob ich eine gespaltene Persönlichkeit haben könnte, was für meinen Selbstwert vernichtend war und meinen Alltag prägte.

 

Der rote Faden war gelegt und erwies sich als sehr stark!

 

Fortsetzung folgt!

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Kommentare: 2
  • #1

    Alma (Mittwoch, 06 Februar 2019 01:54)

    Warte gespannt auf die Fortsetzung :)

  • #2

    Alexandra Boos (Dienstag, 12 Februar 2019 12:52)

    Liebe Saskia, nimmst du mich bitte in deinen Verteiler auf?
    Liebe Grüße und viel Freude und Erfolg beim bloggen.
    Ich bin weiter gespannt �
    Alexandra Boos